Rheinische Post: Auf Konfliktkurs
Archivmeldung vom 26.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Atomstreit mit dem Iran spitzt sich zu. Die internationale Atomenergiebehörde in Wien hat mit ihrer Resolution die Tür geöffnet, durch die der Konflikt vor den Weltsicherheitsrat getragen werden kann. Genau das wollen die USA. Die Mullahs in Teheran wollen nicht am Pranger der Weltöffentlichkeit stehen. Sie sehen sich nicht als Rechtsbrecher, sondern pochen darauf, dass sie wie alle anderen Staaten der Welt auch ein Recht zur Nutzung von Atomenergie haben.
Das beinhaltet in der Regel auch den kompletten Kreislauf mit
Urananreicherung. Denn nur sie macht wirklich unabhängig von anderen.
Doch wer diesen Weg beschreitet, muss für größtmögliche Offenheit und
Kontrollen sorgen. Anderenfalls nährt er fahrlässig Vermutungen, dass
die Urananreicherung auch für den Bau von Atombomben genutzt werden
soll. Teheran hat gemauert: 18 Jahre lang hatte Iran sein
Atomprogramm versteckt.
Iran ist schlecht beraten, nun schmollend über den Ausstieg aus dem
Atomwaffensperrvertrag nachzudenken. Ein solcher Schritt verstärkt
nur jeden Verdacht. UN-Sanktionen bringen auch nichts, denn Iran ist
schon weitgehend isoliert. So bleibt nur der faire Verhandlungsweg,
denn mit militärischer Gewalt lässt sich das Problem schwerlich
lösen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post