WAZ: Mit Druck zur Integration
Archivmeldung vom 23.07.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAppelle zur Integration kann man mittlerweile im Schlaf herunterbeten. Bereits seit Ende der 70er-Jahre gibt es in den Stadtteilen mit hohem Ausländeranteil Sprachkurse und an jeder Ecke interkulturelle Begegnungsstätten. Dennoch erleben wir eine Verrohung von Teilen ausländischer Jugendlicher mit wenig Bock auf Bildung, Aufstieg und deutsche Freunde.
Angesichts dieser Erfahrungen überraschen die butterweichen Äußerungen der neuen NRW-Staatssekretärin für Integration, Zülfiye Kaykin (SPD). So lehnt sie beispielsweise eine Kindergartenpflicht ab. Ganz anders denkt da ihr Parteifreund und Duisburger Bundestagsabgeordneter Hans Pflug, der bei der verpflichtenden Anmeldung zum Kindergarten auf die Überprüfung der Sprachkompetenz pocht. Wenn die nicht gegeben ist, dann sollte ein Teil des an die Eltern gezahlten Kindergeldes einbehalten werden, von dem dann die Sprachkurse für Kinder finanziert werden.
Ähnlich äußert sich sein Genosse und Berliner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky, der sich für verbindliche Vorschulerziehung und Ganztagsschulen einsetzt. "Kommt das Kind nicht in die Schule, kommt das Kindergeld nicht auf das Konto." So spricht ein Genosse, der über sich sagt: "Ich bin vom alten Schlag einer lebensweltorientierten SPD."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung