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Allg. Zeitung Mainz: zu Neapel

Archivmeldung vom 09.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Romano Prodi ist ein ehrenwerter Mann, als Politiker national wie international anerkannt und geschätzt. Kann es sein, dass so einer den stinkenden Hinterhof Italiens nicht kennt oder wollte er ihn bisher einfach nicht kennen?

Seine hektische Betriebsamkeit in Sachen Müllkatastrophe in Neapel spricht jedenfalls für eine gehörige Portion schlechten Gewissens. Nun soll ein von Rom eingesetzter Superkommissar mit Hilfe des Militärs über 100 000 Tonnen Müll beseitigen, sollen binnen Jahresfrist mehrere Verbrennungsanlagen installiert und schon geschlossene Deponien wieder geöffnet werden. Doch damit löst Prodi das Problem nicht. Denn der Müll in Neapels Straßen ist das weithin sichtbare Zeichen eines gigantischen Geschäfts, das das organisierte Verbrechen der Region fest im Griff hat und so ohne weiteres auch nicht loslassen wird. Im Vergleich mit der Ware Müll bringt der Handel mit Drogen, Waffen und Prostituierten nämlich eher Kleingeld. Mit so viel Profit läßt sich nahezu jede Verwaltung kaufen, und das tut die Müllmafia auch ziemlich gründlich. Die Folgen stinken zum Himmel, und da ist es kein Wunder, dass die Menschen, denen das zugemutet wird, sich wehren. Dass ihre Steine die Falschen treffen, eben nicht Mafiabosse, sondern Polizisten und Soldaten, ist ihrer Angst und Verzweiflung geschuldet. Die Regierung in Rom wird sich also weit mehr einfallen lassen müssen, als nur einen Kommissar und das Militär zu schicken, will sie das Problem dauerhaft in den Griff bekommen. Ihr Kommissar muss sich mit dem organisierten Verbrechen anlegen und daran sind schon ganz andere kläglich gescheitert, so mancher auch plötzlich gestorben. Neapels Müll-GAU, er ist der stinkende Beweis, dass die "ehrenwerte Gesellschaft" in Italien nichts von ihrer Macht verloren hat, im Gegenteil.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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