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WAZ: Hilflose Netz-Blockade

Archivmeldung vom 29.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist die größte Internet-Blockade einer Regierung, die es je gab. In Birma hat es die Regierung versucht, in China immer wieder, zuletzt im Iran - um zu verhindern, dass sich die Menschen verabreden, austauschen, gegenseitig informieren. Twitter, Facebook und Handys zu blockieren, wird auf Dauer aber auch in Ägypten nicht weiterhelfen.

Der Protest am Nil ist auch ein Aufstand der Generation Facebook. Die jungen, weltweit vernetzten Menschen wollen endlich so leben wie die Gleichaltrigen in Europa und Amerika. Sie haben aber keine Chance, kaum eine Perspektive: Das ist es, was sie auf die Straße treibt. Das Internet und vor allem das ausländische Fernsehen, das in fast jedem Haus via Satellitenschüssel empfangen werden kann, haben die staatlich kontrollierte Presse als Informationsmedium längst verdrängt. Doch weder Facebook noch Twitter können eine starke Opposition, wie sie jetzt in Tunesien und leider auch in Ägypten fehlt, ersetzen. Aber etwas macht Mut: Offenbar trägt das Internet dazu bei, dass die Islamisten ihr Monopol als Regimekritiker und Alternative zur Regierung verloren haben. Im Netz kursieren andere Ideen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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