Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Studienplatzvergabe
Archivmeldung vom 10.02.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer Mangel verwaltet, kann nicht auf viele Freunde bauen. Nicht besser erging es der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund. Allein der Name klingt nach Behördenmief und alten Zöpfen. Weg damit, feierten sich im vergangenen Jahr die Länder gegenseitig zu.
Mehr Selbstbestimmung für die Hochschulen, die endlich ihre Studenten selbst aussuchen können. Doch die Praxis ist so gnadenlos und zeigt die Schwächen auf. Gerade erst war wieder ein Bewerbungs-Chaos zu beobachten. Studenten bewerben sich an mehreren Universitäten und hoffen dabei auf eine Zusage. Den Überblick hat niemand mehr. Es lebe die Autonomie! Eigentlich braucht man also eine staatliche Stelle - bloß keine Behörde, die wurde je gerade erst abgeschafft -, die als Service-Betrieb die Fäden zieht, Anträge im Internet annimmt und verwaltet und den Hochschulen zurückgezogene freie Bewerbungsplätze meldet. Und wenn dann noch alle Länder und Hochschulen zum Mitmachen nicht nur gebeten, sondern gezwungen (nur von wem?) werden und der Bund die Organisation bezahlt, kann das Durcheinander ein baldiges Ende finden. Ähnliches war vor dreißig Jahren zu hören, als die ZVS gegründet wurde, um den Unis Arbeit abzunehmen. Nicht alles war früher schlechter!
Quelle: Westfalen-Blatt