Rheinische Post: Aufschwung ade
Archivmeldung vom 18.10.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn Konjunkturforscher, wie in diesen Tagen, von "Hemmschuhen" und "Gürtel enger schnallen" reden, dann steht der Wirtschaft wohl tatsächlich eine neue Kleiderordnung bevor. Und die bedeutet vor allem: warm anziehen. Denn die Wachstumsraten nahezu aller Forschungsinstitute zeigen für das kommende Jahr nach unten. Aufschwung ade.
Es sieht ganz danach aus. Die Ursachen liegen auf der Hand. Eine
vermeintlich kleine Finanzkrise in den USA entwickelte sich zum
weltweiten Konjunkturdämpfer. Nicht nur die Einkommen vieler
Amerikaner wurden vernichtet, auch deutsche Banken knausern mit neuen
Darlehen, weil sie Milliarden mit Spekulationen jenseits des
Atlantiks verloren haben. Noch sind die Kerndaten der deutschen
Wirtschaft gut, vor allem die Produktionszahlen und der
Auftragseingang in der Industrie. Doch der unaufhaltsame Anstieg der
Energiekosten und der hohe Euro-Kurs setzen der Exportwirtschaft
Grenzen. Nun soll der heimische Käufer die Lage retten und kräftig
Geld ausgeben. Wahrscheinlich würde er das sogar gerne. Nur verderben
ihm Beitragssatzsteigerungen, Mehrwertsteuer und Rekordpreise bei
Brot, Butter und Benzin die Lust. Schade.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post