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WAZ: Heftige Konflikte in der Türkei

Archivmeldung vom 22.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Da braut sich was zusammen in der Türkei. Unversöhnlich stehen sich die Blöcke der konservativen Religiösen und der nationalistischen Weltlichen gegenüber - und die Rollen der Guten und der Bösen sind keineswegs einseitig verteilt.

Es mag in westlichen Ohren ja gut klingen, wenn die selbsternannten Atatürk-Nachfolger beteuern, sie wollten die weltliche Ordnung des Landes "mit allen Mitteln" verteidigen. Doch zu "allen Mitteln" zählen eben auch Chauvinismus, Diffamierung und sogar Mord. Den alten Eliten geht es in erster Linie nicht ums Land sondern um die Verteidigung ihrer Privilegien. Über Jahrzehnte hat sich diese Schicht, zu denen auch Militärs gehören, ungeniert bereichert. Den alten Eliten steht heute die religiöse Gruppe um Premier Erdogan gegenüber, die sich auf die Zustimmung des Volkes beruft. Noch ist unklar, wieweit man ihren Beteuerungen glauben kann, sie habe ihre radikalen islamistischen Wurzeln gekappt. Wer die Geschichte der Türkei kennt, muss befürchten, dass, wenn es hart auf hart kommt, die Generäle ihre Panzer einsetzen, um den Kampf zu entscheiden.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Lutz Heuken)


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