Neue OZ: Flucht vor dem Tod
Archivmeldung vom 26.07.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn es ein Land gibt, das als Inbegriff fast allen Unheils auf der Welt gelten kann, so ist das Somalia. Nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs kämpfen pro-westliche Regierungstruppen gegen islamistische Milizen um die Macht über die Ruinen der Hauptstadt Mogadischu. Der Küstenstreifen wird von Piraten beherrscht, die die internationale Seefahrt am Horn von Afrika gefährden. Und als wäre das blutige Chaos in diesem zerfallenden Staat nicht schon schlimm genug, wird das Armenhaus Afrikas erneut von einer schweren Dürre heimgesucht. Zehntausende sind auf der Flucht, vor Hunger, Krieg und dem Tod.
Sie zu retten ist oberstes Gebot. Doch, und das ist besonders bitter, sind den Helfern enge Grenzen gesetzt. Dabei geht es weniger um fehlendes Geld oder mangelnden Willen. Die Vereinten Nationen sowie die großen Geberländer wie die USA, Deutschland und andere westliche Staaten bringen die notwendigen Mittel auf. Erst jetzt wurden die Hilfsgelder erneut massiv erhöht. Doch das Problem ist leider viel zu komplex, als dass es allein mit mehr Säcken Mais, Reis und Weizen gelöst werden könnte. Denn es mangelt an allen Grundlagen: Frieden, Stabilität, Sicherheit. So ist es fast unmöglich, die Hilfsgüter ins Landesinnere zu transportieren, um tatsächlich Bedürftige zu retten. Ohne einen dauerhaften Waffenstillstand zwischen den verfeindeten Stämmen und Milizen dürfte daher die Hungersnot kaum eingedämmt werden können.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)