Südwest Presse: Kommentar zu Hypovereinsbank
Archivmeldung vom 06.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Italiener sind obenauf und geben den Ton an. Im Fußball, besonders seit dem WM-Halbfinalsieg über das deutsche Team, in der Ehe mit der Hypovereinsbank schon seit geraumer Zeit.Unicredit hat seit der Übernahme der Münchner kein Hehl daraus gemacht, wer das Sagen hat und wer die Richtung vorgibt. Jetzt haben die Südeuropäer ihre Vorgaben präzisiert.
Bis 2008 sollen die Bayern
ihre Rendite mehr als verdoppeln. Eine stolze Größe.
Keine Frage: Es wird ungemütlicher für die Müncher und
nervenaufreibender für die Mitarbeiter. Zwar hat Unicredit-Chef
Alessandro Profumo die Konsequenzen nicht näher skizziert, die der
Hypovereinsbank drohen, wenn das Ziel nicht erreicht wird. Aber man
kann sie sich angesichts der bisherigen Umbaumaßnahmen mit dem
Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen leicht ausrechnen, was
kommt, wenn nichts geht.
Die Aufgabenstellung ist präzisiert, nur der Weg dahin ist schwammig
beschrieben. Mit einem Ausbau der Geschäftstätigkeit soll - verkürzt
dargestellt - erreicht werden, was in Deutschland für die
allermeisten Banken ein Wunschtraum bleibt. Doch die Branche wartet
nicht auf die deutsch-italienische Bank, sie will vielmehr deren
Schwächen weiter nutzen, die sie in der Phase des Zusammenschlusses
zwangsläufig geboten hat. Spannend zu beobachten, was in München
passiert; aber ein besonders gutes Gefühl haben nur große Optimisten.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse