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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Mindestlohn im Handel

Archivmeldung vom 18.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Keine Frage, derzeit kann der Handelsriese Lidl positive Schlagzeilen gebrauchen. Bakterienverseuchter Käse aus Österreich hat Deutschlands zweitgrößtem Discounter einen schweren Schlag versetzt.

Da mag man darüber sinnieren, ob die Forderung nach einem Mindestlohn im Handel nur eine Charme-Offensive oder ein ernst gemeinter Beitrag zur heiß gelaufenen Sozialdebatte ist. Richtig ist der Vorstoß allemal. Denn von Dumpinglöhnen, wie sie andere Branchenriesen zahlen, kann niemand leben. Wenn also Arbeitgeber und Gewerkschaft einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag hinbekommen, dann wäre das ein nicht zu überhörendes Signal. Schließlich wäre der Handel nach dem Bau, den Gebäudereinigern und der Abfallwirtschaft der bislang größte Wirtschaftszweig mit einer solchen Vereinbarung. Wenn dann noch der Gesetzgeber das Schlupfloch Zeitarbeit als Möglichkeit, tarifliche Vereinbarungen zu umgehen, stopft, würde sich die Debatte um einen gesetzlichen Mindestlohn ein großes Stück weit erübrigen. Und vielleicht ist es genau das, was der aktuelle Vorstoß zur Lohndebatte im Handel bezwecken soll.

Quelle: Westfalen-Blatt

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