Rheinische Post: Die Türkei ist nicht Europa
Archivmeldung vom 09.11.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIn dieser Woche wurde an einem türkischen Strand eine junge Frau im Bikini von aufgebrachten Islamisten erschlagen. Gleichzeitig wundern sich Touristen über die immer zahlreicher werdenden Muslima, die nur im Ganzkörperschleier baden gehen. Der Appell einer Grünen-Politikerin an Türkinnen, das Kopftuch als Symbol der Unterdrückung abzulegen, wurde mit einer Flut von Morddrohungen beantwortet.
Wenn in diesem Monat der Papst die Türkei besucht, hat
der islamistische Ministerpräsident Erdogan keine Zeit für ihn -
"Terminprobleme".
Diese Ereignisse muss man bei der Bewertung des
"Fortschrittsberichts" der EU über die Entwicklung des
Beitrittskandidaten Türkei berücksichtigen. Es handelt sich eben
nicht nur um eine ökonomisch zu beurteilende Frage, wie es die
Befürworter einer EU-Vollmitgliedschaft der Türkei betonen. Sie
stammen zumeist aus der Wirtschaft und verfolgen eigene Interessen am
Bosporus die allerdings im Rahmen der bestehenden Zollunion
problemlos abgewickelt werden können. Vielmehr geht es gerade in
einer globalisierten Welt um die Frage nach der kulturellen Identität
Europas, das nun einmal demokratisch, tolerant und christlich ist.
Prognose: Die Beitrittsverhandlungen stehen vor einer Unterbrechung.
Ehrlicher gegenüber über dem Nato- und Wirtschaftspartner Türkei wäre
es, sie zu beenden.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post