Südwest Presse: Kommentar zu Klinsmann
Archivmeldung vom 12.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErst hat er Kolumnen für diese Zeitung während der Europameisterschaft 2004 geschrieben, dann als Bundestrainer das DFB-Nationalteam sommermärchenmäßig auf WM-Platz drei geführt, im Juli übernimmt er eine der umsatzstärksten Fußball-Kapitalgesellschaften Europas.
Bayern München holt Jürgen Klinsmann als Nachfolger von Ottmar Hitzfeld. Bayern-Manager Uli Hoeneß und die anderen Verantwortlichen machen es sich nicht leicht mit den Versuchen, den Münchner Klub zu modernisieren und damit auf europäisches Spitzenniveau zurückzuführen. Dabei nehmen sie aber immerhin einen Satz von Hermann Hesse als Leitidee: "Nur wer bereit ist zu Aufbruch und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen." Das hat bisher gereicht, um wahlweise als deutscher Rekordmeister oder als FC Hollywood in die Geschichtsbücher einzugehen. Soll Klinsmann aber vielleicht doch nur nach außen den großen Revoluzzer geben, damit die mächtige Troika (Hoeneß, Rummenigge, Beckenbauer) nach innen freie Hand hat? Vielleicht soll Klinsmann tatsächlich nur eines machen: Nämlich mit einem Team von Experten für einen Fortschritt in allen fußballspezifischen Bereichen (inklusive der Medizin) zu sorgen, die bisher nicht hinreichend beachtet wurden. Dass er damit erfolgreich sein kann, ohne sich irgendwo einzuschleimen, das hat er zweifelsohne bewiesen.
Quelle: Südwest Presse