Rheinische Post: Deutsche im Einsatz
Archivmeldung vom 20.11.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Botschaft ist klar: Schickt gefälligst mehr Soldaten in den Kampf nach Süd-Afghanistan. Der Druck auf Deutschland wird im Vorfeld der Nato-Gipfels in Riga auch deshalb immer stärker, weil Washington das schlechte Gewissen Berlins wittert.
Natürlich geht die Bundeswehr
Konflikten auch aus dem Weg, indem sie etwa das Vernichten des
Drogenanbaus anderen überlässt. Und natürlich ist Deutschland auch
deshalb so beherzt in den Norden des Landes gezogen, um Rufe nach
einem Marsch in den gefährlicheren Süden zu vermeiden.Doch
Deutschland hat gute Karten, sich Maximal-Forderungen zu widersetzen.
Gut 50 Nothilfe-Einsätze in den vergangenen Monaten, rund 100
Elite-Kämpfer abrufbereit für Geheim-Missionen gegen die Taliban,
großzügige Unterstützung anderer Nationen bei der Logistik in
Afghanistan und nicht zuletzt ein auch dank der Bundeswehr relativ
stabiler Norden. Dazu haben Deutsche die Chef-Hüte auch im Kongo,
auch im Kosovo, auch an Libanons Küste auf. Es gibt viele, die
deutlich weniger tun.
Eine Ausweitung des Mandates müsste der Bundestag beschließen. Dort
aber wächst die Kritik am Haudrauf-Stil der Amerikaner. Besser für
die USA, die Forderungen niedriger zu hängen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post