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WAZ: Unter Druck

Archivmeldung vom 15.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bitteschön, hier ist ein Kessel. Da schütten wir jetzt mal alles rein, was in jüngster Zeit so an Wünschen aufgetaucht ist: Was sollen Familien alles leisten?

Sie sollen computerspielende Kinder kontrollieren (Amokläufer!), bewusst einkaufen und zu Hause kochen (dicke Kinder!), ans Schulsystem glauben und Hilfestellungen geben (Pisaschock!), tolle Freizeitbespaßung bieten (Komasäufer!) und jetzt auch noch die Krisenstimmung emotional abfedern (soziale Ruhe!). Haben wir irgendwas vergessen?

Es ist ja richtig, dass Menschen reflexhaft an die Familie denken, wenn sie es in der Welt dort draußen mit der Angst zu tun kriegen. Das haben sie zu allen Zeiten getan - und es ist nebenbei ein schöner Triumph des Immateriellen über alle anderen kostspieligen Sicherheitsvorkehrungen, die sich Menschen so ausdenken können.

Dennoch: Familien sind gerade heute ein bis an den Rand gefüllter psychosozialer Gesellschaftskessel. Ist der Druck zu hoch, fliegt er schlicht auseinander. (Und wer soll all die Scherben wieder einsammeln? Richtig. Die Familien.) 

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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