Lausitzer Rundschau: Zu Ökobauern/Fördermittel
Archivmeldung vom 27.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bio-Branche boomt und in Brandenburg ganz besonders. Mit 9,3 Prozent ökologischer Anbaufläche ist das Land bundesweiter Spitzenreiter. Zum Vergleich: Sachsen dagegen bringt es lediglich auf 2,2 Prozent. Ursprünglich geplant war jeweils ein Öko-Anteil von zehn Prozent an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche.
Wenn ausgerechnet Brandenburg so kurz vor dem ehrgeizigen Ziel
umkippt und die von der EU verfügte Kürzung von Fördermitteln einfach
an die Öko-Bauern durchreicht, dann ist das unverantwortlich.
Einerseits haben viele Agrarbetriebe auf den ökologischen Anbau
umgestellt. Andererseits ist ein Markt entstanden, der stetig wächst,
weil die Nachfrage nach Bio-Produkten zunimmt. Umso unverständlicher
ist es, dass Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Produkten besonders
stark gefördert werden, den Rohstoff-Lieferanten aber die finanzielle
Hilfe gekürzt wird. Das macht die Bemühungen beim Aufbau einer
Öko-Landwirtschaft und die schon gewährten Fördergelder zunichte.
Dass insgesamt gespart werden muss, wenn die Landeshaushalte nicht
mehr hergeben, bestreitet niemand. Aber es kann nicht sein, dass
einmal formulierte Ziele der Politik der Kassenlage geopfert werden.
Eine solche Beliebigkeit fördert weder das Vertrauen in die
Verlässlichkeit von Politik noch den Unternehmergeist.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau