Neue Westfälische (Bielefeld): Nicht die letzte Hiobsbotschaft
Archivmeldung vom 03.11.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittViele Monate war es ruhig um den japanischen Unglücksreaktor Fukushima. Doch wer Ruhe mit Sicherheit gleichsetzte, wurde spätestens Mittwochmorgen enttäuscht. In dem vom Erdbeben im März schwer beschädigten Atomkraftwerk gibt es Hinweise, dass eine unkontrollierte Kernspaltung stattgefunden hat. Natürlich beschwichtigt der Betreiber Tepco: Alles nicht so schlimm, erhöhte Radioaktivität sei außerhalb des Reaktors auch nicht festgestellt worden.
Aber es ist schwer zu glauben, dass dies die letzte Hiobsbotschaft gewesen sein soll. Durch den Vorfall wankt der Plan von Tepco, bis Ende des Jahres die Reaktoren in Fukushima wieder sicher unter Kontrolle zu bringen. Zwar dürfen einige Journalisten die Ruine jetzt zum ersten Mal besuchen, doch selbst Experten können nicht komplett ausschließen, dass es noch einmal zu einer unkontrollierten atomaren Kettenreaktion kommt. PR-Aktionen wie vor kurzem, als ein japanischer Politiker demonstrativ Wasser aus einer radioaktiven Pfütze trank, sind mehr als fragwürdig. Fest steht: Fukushima und die Folgen werden die Welt noch einige Zeit beschäftigen.
Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)