NRZ: Amazon am Pranger
Archivmeldung vom 18.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAmazon steht am Pranger. Nicht zum ersten Mal - und sicher nicht zu Unrecht. Doch die öffentliche Empörung darüber, wie der US-Konzern mit seinen eigenen und mit geliehenen Mitarbeitern umgeht, ist zu einem Großteil scheinheilig. Jedenfalls dann, wenn beim nächsten Online-Einkauf wieder nur der Preis zählt und nicht die Menschen, die die Ware zusammenpacken. Der aktuelle Aufschrei der wahlkämpfenden Politiker - geschenkt.
Nun muss sich zeigen, ob der Protest der Kundschaft nachhaltig ist. Mut macht, dass zumindest die Dauer-Kritik der Gewerkschaften offenbar langsam Früchte zeigt. Auch im Amazon-Lager Rheinberg soll bald ein Betriebsrat entstehen. Vielleicht versteht der US-Konzern nach und nach, dass man hierzulande nicht mit einem US-Kapitalismus wirtschaften kann. Letztlich müssen ihm dies aber nicht seine Mitarbeiter, sondern seine Kunden klarmachen.
Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung (ots)