Rheinische Post: Dreister Fiskus
Archivmeldung vom 21.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittViele Finanzämter haben ein Problem: Betriebe, die ihre Organisation umbauen, stellen bisweilen schlecht vorbereitete Anfragen zu den steuerlichen Folgen. Doch die Gebühr, die die Ämter nun von Firmen und auch Bürgern für schriftliche Fragen verlangen wollen, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten.
Erst überziehen die
Regierungen Deutschland mit inzwischen 50 000 Steuer-Paragrafen. Und
nun bitten sie den Bürger, der verzweifelt nach Orientierung im
Gesetzes-Dickicht fragt, auch noch zur Kasse.
Erst knöpft der Staat den Bürgern Milliarden Steuern ab, um sich
einen Apparat von 120 000 Finanzbeamten zu leisten. Und nun soll der
Konzern, aber auch der kleine Handwerker, der bestimmte
Dienstleistungen des Apparates in Anspruch nehmen will, auch noch
eine Gebühr zahlen. Dabei lässt der Staat umgekehrt Firmen gerne
umsonst für sich arbeiten. So sammeln diese die Lohnsteuer ein und
führen sie ab, ohne hierfür einen Cent zu sehen.
Die Finanzpolitiker machen mit ihren Rechtfertigungsversuchen alles
noch schlimmer. Die Ämter würden schneller arbeiten, wenn sie Geld
für ihren Service verlangen, meint etwa der SPD-Politiker Spiller.
Wir dachten immer, so etwas sei nur in einer Bananenrepublik üblich.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post