WAZ: Sinn: Mindestlohn kostet 1,1 Millionen Jobs
Archivmeldung vom 14.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Debatte über flächendeckende Mindestlöhne hat ifo-Präsident Hans-Werner Sinn vor dem Verlust von 1,1 Millionen Arbeitsplätzen gewarnt. Einen Mindestlohn von 7,50 Euro würden "die meisten Arbeitgeber zähneknirschend zahlen, viele aber auch nicht", sagte Sinn der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).
Zuvor hatte das Institut der Deutschen Wirtschaft sogar von vier Millionen gefährdeten Jobs gesprochen. Sinn kritisierte, die Politik fordere den Mindestlohn nur, um Wählerstimmen zu gewinnen. "Der deutsche Neosozialismus ist in der Tat beängstigend", sagte er. Statt Mindestlöhne zu setzen, solle der Staat Mindesteinkommen sichern, wie es mit Hartz IV geschehe. Wer weniger als die Grundsicherung verdient, erhält Geld vom Staat dazu. "Es kann den Leuten doch egal sein, zu welchem Prozentsatz der Staat und zu welchem Prozentsatz der Arbeitgeber das Einkommen finanziert. Hauptsache, die Summe stimmt und die Stellen sind da", sagte Sinn.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung