Rheinische Post: Überforderte Kinder
Archivmeldung vom 05.08.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenige Tage vor dem Schulstart in NRW lassen Hinweise auf die Überforderung von Kindern im Grundschulalter aufhorchen. Gewiss, die Eltern wollen nur das Beste - doch gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.
Viele Eltern sind zu ehrgeizig, stopfen ihre Kinder voll mit Wissen, mit dem diese noch gar nichts anfangen können. "Verfrühung" nennen Erziehungswissenschaftler diese Form der Einflussnahme, die nach Expertenmeinung inzwischen auch ein Webfehler so mancher Lehrpläne ist. Natürlich dürfen die Kinder auch nicht unterfordert werden. Sie sind wissbegierig und aufnahmefähig wie ein Schwamm, wenn man es ihnen altersgerecht erklärt. Das sollten Eltern beachten und sich dafür die nötige Zeit nehmen. Völlig falsch wäre es, von der Grundschule zu erwarten, dass sie ihre Sprösslinge zu Mini-Abiturienten trimmt. Grundschullehrer haben ohnehin schon alle Hände voll zu tun, um das zu aktivieren, was am Wochenende durch allzu üppigen Fernsehkonsum oder Computerspielerei zu kurz gekommen ist: die Fantasie der Kinder. Erschreckend auch, wie manche von (Freizeit-)Termin zu Termin herumgehetzt werden. Warum lässt man sie nicht einfach spielen?
Quelle: Rheinische Post (von Detlef Hüwel)