Neue OZ: Schwarze Löcher
Archivmeldung vom 21.11.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer republikanische Vorwahlkampf ist unterhaltsamer als jede amerikanische Comedy-Seifenoper. In schöner Regelmäßigkeit treten die Kandidaten seit einigen Wochen in eimergroße Fettnäpfe, glänzen mit geografischem Vorschulwissen, offenbaren außenpolitische schwarze Löcher und überraschen vor laufender Kamera mit peinlichen Aussetzern. Bringt das hitzige Rennen um die Präsidentschaftskandidatur die Bewerber etwa so sehr aus dem Takt?
Dann sollten sie es am besten gleich bleiben lassen, denn im Weißen Haus wird ihnen einiges mehr abverlangt. US-Präsident Barack Obama könnte sich denn auch genüsslich auf die Schenkel klopfen angesichts der katastrophalen Fehlleistungen seiner möglichen Herausforderer. Gerade jetzt, da dem Staatschef selbst nicht allzu viel gelingt, ihm daheim die hohe Arbeitslosigkeit, die stotternde Wirtschaft und das riesige Haushaltsdefizit zu schaffen machen, kommt die Pannenserie der Republikaner gerade recht.
Allerdings weiß auch Obama nur zu gut: Der US-Wahlkampf wird mit innenpolitischen Themen gewonnen. Das mag ein Grund sein für die Unbedarftheit seiner Gegner, wenn es über die US-Grenzen hinausgeht. Lieber gehen die Erzkonservativen populistisch zu Werke, indem sie die Gesundheitsreform Obamas verteufeln. Selbst Ex-Präsident George W. Bush musste im Wahlkampf 1999 passen, als er Führer von Krisenregionen nennen sollte. Geschadet hat es ihm nicht.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)