WAZ: Vorbild für Hertie
Archivmeldung vom 04.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor acht Monaten schien die Zukunft von Sinn-Leffers noch düster. Doch nun lichten sich die Probleme, die Modekette ist saniert. Das klappte deshalb, weil Geschäftsführung, Gesellschafter und Gläubiger eng zusammenarbeiteten.
Zudem haben die Mitarbeiter Opfer gebracht: 1300 von ihnen mussten gehen, viele unrentable Häuser wurden geschlossen. Das ist bitter - das Unternehmen hatte aber leider keine andere Wahl, um überlebensfähig zu sein. Nun muss Sinn-Leffers weiter hart arbeiten und das Augenmerk auf ein modernes Sortiment legen. Denn ein großes Problem war bislang das etwas angestaubte Image. Das hat das Management offenbar verstanden. Die Rettung von Sinn-Leffers sollte auch Vorbild für die insolvente Warenhauskette Hertie sein. Sicher: Der selbst angeschlagene Gesellschafter Dawnay Day will - anders als die Gesellschafter bei Sinn-Leffers - das Unternehmen loswerden. Zudem zeigt er wenig Bereitschaft, die hohen Mieten zu senken, die Hertie die Luft abschneiden. Doch Sinn-Leffers zeigt: Wenn sich alle aufeinander zubewegen, sind auch vertrackte Probleme zu lösen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Christopher Shepherd)