Kommentar zur Mitteilung "teure und gefährliche Stromspeicher" v. Prof. Dr. Endres
Archivmeldung vom 15.05.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm 1. Mai 2013 ist die Förderung für Stromspeicheranlagen mit einem relativ bescheidenen Fördertopf von € 25 Mio. in Kraft getreten. Die Bundesregierung möchte damit Anreize schaffen, den Eigenstromverbrauch durch die Investition in Stromspeicheranlagen zu erhöhen. Ein durchaus sinnvoller und nachvollziehbarer Gedanke. Die Verbraucher machen sich damit weitgehend unabhängig von der Entwicklung zukünftiger Strompreisentwicklungen und nur schwer kalkulierbarer politischer Entscheidungen.
Darüber hinaus spart sich der Investor innerhalb der nächsten 20 Jahre einiges an Stromkosten da der selbst produzierte Strom nun einmal günstiger ist als der aus dem öffentlichen Netz. (die Sonne schickt keine Rechnung)
Dies hat Prof. Dr. Endres in seinem Artikel w.o. erwähnt aber völlig anders dargestellt.
Er meint die Investition sei teurer und auch noch so gefährlich, dass man derartige Anlagen in Wohngebieten nicht einmal errichten solle. ( Explosionsgefahr )
Nun er hat, wie er selbst schreibt, bei seinem Beispiel den sonnenärmsten Winter seit 40 Jahren als Beispiel genommen ( in einer seriösen Berechnung geht man aber immer von Durchschnittswerten aus, alles andere dient nur der Dramatisierung) und dabei auch noch vergessen, etwas wichtiges zu erwähnen.
Im Sommer wird viel mehr mehr Strom erzeugt als verbraucht und gespeichert wird.
Dieser mehr erzeugte Strom wird wiederum ins öffentliche Netz eingespeist.
Dafür gibt es die sogenannte Einspeisungsvergütung die zugebender Weise niedriger ist als der gekaufte Strom aber immer noch auf die " Habenseite" der Kalkulation gehört.
Daraus ergibt sich dann eine Durchschnittskalkulation.
Man geht heute von einem Eigenverbrauch von ca. 80 % über das Jahr gerechnet aus.
Ausserdem ist der Investor auch Kleinunternehmer und kann die gesamten Investitionskosten innerhalb von 20 Jahren steuerlich abschreiben, auch das hat Prov. Endres vergessen zu erwähnen.
Dann zum Batteriesystem. Warum er einfach locker eine Lithium-Ionen-Batterie unterstellt ist nicht nachvollziehbar.
In der Regel kommen zwei Varianten zum Einsatz:
1, Bleigelbatterien mit denen man schon lange Erfahrungen gemacht hat, die auch preisgünstig sind aber innerhalb von 20 Jahren einmal ausgetauscht werden müssen.
2, Lithium Eisenphosphatbatterien die bei einer maximalen Entladetiefe von 60% ( das wird über intelligente Steuergeräte gesteuert) eine Lebensdauer von ca. 20 Jahren haben aber dafür auch in der Anschaffung teurer sind. Eine Gefahr geht laut Frauenhoferinstitut von diesen Batterien nicht aus.
Lithtiumionenbatterien wie von Endres als so gefährlich beschrieben, dass man sie in Wohngebieten nicht verwenden solle, werden überwiegend in Laptops, I Phon, Hybridfahrzeugen und für E- Bikes verwendet.
Nun zur Berechnung:
5 kWp Speichersystem (Lithium-Eisenphosphatbatterie) mit Solaranlage kostet ca.
€ 24.000,00
./. 2.400,00 Förderung
./. 7.200,00 Abschreibung in 20 Jahren
€ 14.400,00 tatsächliche Kosten in 20 Jahren
€ 720,00 im Jahr
Kein vernünftig denkender Mensch glaubt daran, nachdem die Strompreisbremse nicht zum tragen kommt, dass über 20 Jahre der Strompreis gleich bleibt.
Unterstellen wir als Beispiel einen Durchschnittsstrompreis von nur 28 Cent pro kW. (derzeit ca. Cent 24,00)
Bei 5 kWp wären das für einen Verbraucher ohne Speichersolarsystemanlage im Jahr ein Kostenfaktor von
Ca. 1.400,00. x 20 = € 28.000,00
Das ist immerhin eine Ersparnis von € 13.600,00 für den Betreiber einer Speicheranlage. Auch wenn diese finanziert werden müsste wegen mangelnder Liquidität kommt unterm Strich noch ein dickes PLUS heraus.
Da können auch noch so einige harte Winter kommen ohne die Berechnung für den Investor dramatisch zu verbösern.
Nur eines ist mir in dem ganzen Artikel von Endres, der vor dramatischsten Darstellungen und simplen unfachmännischen persönlichen Annahmen nicht zurückschreckt, nicht klargeworden.
Welches Motiv treibt Sie, sehr geehrter Herr Prof. Endres an, Zukunftstechnologien an denen das Frauenhoferinstitut, angesehene Wissenschaftler in Deutschland aber auch im Ausland arbeiten
( auch um stetige Verbesserung bemüht) schlecht zu schreiben ?
Auch noch ein letztes Wort zum Preis derartiger Technologien.
Nur wenn sich ein e c h t e r Markt bildet mit entsprechender Nachfrage, können die Speichersysteme und vor allem die Akkus günstiger werden da dann auch eine Produktion in Masse stattfinden kann. (simple Gesetze der Marktwirtschaft)
Artikel wie Ihre sind da eher kontraproduktiv.
Aber leider war es in der Geschichte der Menschheit schon immer so, dass eine Minderheit so genannter Experten neue Technologien verteufelt haben.
Nichts für ungut, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Endres.
Leserkommentar von Gilbert Denzer (Speicherkraft Energiesysteme GmbH)