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Rheinische Post: Was Steinmeier uns schenkt

Archivmeldung vom 24.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der einstige Außenminister Frank-Walter Steinmeier wird seiner Frau Elke eine Niere spenden. Wir hören diese Information, die mal ganz ohne politische Relevanz ist, die uns weder eine Steuer-Ersparnis noch ein früheres Renteneintrittsalter verspricht - und dennoch sind wir zutiefst berührt. Weil wir ahnen, dass jene Nachricht von etwas ganz anderem kündet als die vielen anderen Botschaften Tag für Tag - nämlich von menschlich unbedingter Selbstlosigkeit, von einem Geschenk fürs Leben und einer Gabe, die keine Gegengabe erwartet.

Diese Nachricht hat kaum etwas mit der Debatte um Organspende-Ausweise zu tun; sie ist vorrangig nicht einmal eine Frage von medizinischer Machbarkeit. Denn in dieser Spende liegt ein bewegendes Bekenntnis: Ich versehre mich für dich. Natürlich liegt darin viel Pathos - und völlig zu Recht. Denn die Entscheidung zum radikalen Altruismus wird immer auch gelenkt und genährt von großen Gefühlen. Die Geschichte dieser prominenten Organspende ist zunächst eine ernste Krankengeschichte, aber sie ist auch eine Geschichte der Eheleute Steinmeier. Dass wir dabei Zaungäste sind, macht uns diesmal nicht zu Voyeuren: Wir sehen und hören nichts. Aber wir spüren umso stärker die Kraft solcher Kunde. Sie taugt nicht als Heldengeschichte; ihre Erzählung ist leise. Sie ist die eines Paares.

Quelle: Rheinische Post

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