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OV: Lehrer-Rettungsschirm

Archivmeldung vom 30.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zugegeben. Kinder und Jugendliche zu unterrichten, kostet Nerven. Zumal der Respekt gegenüber den Lehrern nachgelassen hat und viele Eltern das Wort Erziehung nicht mehr kennen. Doch sich Respekt zu verschaffen, das gehört zu den basispädagogischen Aufgaben. Es funktioniert wohl nicht mehr. Und wenn zum Dauerfrust dann die Chance besteht, alles hinter sich zu lassen, ist die Versuchung groß. Finanzielle Sorgen drohen nicht.

Anders als Angestellte bekommen Beamte die volle Lohnfortzahlung so lange sie krank sind - das kann mitunter mehrere Jahre lang dauern. Die Frühpensionierung wird hinausgeschoben, weil dann weniger Geld kommt. Kaum aufgegangen ist der Plan, langzeitkranke Lehrer, die sich andere Tätigkeiten im Schuldienst zutrauen, auf freiwilliger Basis in andere Stellen zu vermitteln. Warum auch sollten die Betreffenden es auch tun? Sie sind so gut wie sonst kaum eine Berufsgruppe abgesichert.

Hohe psychische und physische Belastung, Überstunden, ein nerviges Umfeld, Verwaltungsaufwand und die Forderung nach überdurchschnittlichem Engagement: Das gibt es woanders ebenfalls zuhauf.

Den Beamten-Rettungsschirm leider nicht. Deshalb: Hut ab vor allen Lehrern, die nicht die neue Mode Burnout mitmachen. Sondern den ganz normalen Alltagsstress meistern.

Quelle: Oldenburgische Volkszeitung (ots)

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