Rheinische Post: Der zweite Irak?
Archivmeldung vom 29.06.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie traurigen Zahlen täglicher Terror-Opfer im Irak und in Afghanistan gleichen sich unheimlich an. Immer öfter werden Angriffe auch auf deutsche Soldaten im angeblich ruhigeren Norden Afghanistans gemeldet. Vermutlich allein dank der modernen Panzerfahrzeuge gab es in letzter Zeit kein Todesopfer mehr.
Doch 18 Deutsche sind bereits
im Einsatz umgekommen, jederzeit drohen neue Hiobsbotschaften. Denn
die radikal-islamischen Taliban wollen das Land zum zweiten Irak
machen. Die Nato setzt energisches Durchgreifen dagegen und
verdoppelt zurzeit fast ihre Truppen. Für die deutschen Soldaten
bleibt allein der Rat zur Vorsicht. Hoffentlich geht die neue
Nato-Strategie auf.
Wer steckt hinter den beiden jüngsten Anschlägen? Möglicherweise sind
es in diesem Fall gar keine Islamisten, sondern Drogenbarone, die ihr
lukratives Geschäft durch die internationale Aufmerksamkeit gefährdet
sehen. Es ist auffällig, dass Verteidigungsminister Jung immer wieder
betont, deutsche Soldaten beteiligten sich nicht aktiv an der
Drogenbekämpfung. Das nämlich würde die vom Mohnanbau abhängige
Bevölkerung weiter mobilisieren. Auch so bleibt der Einsatz
brandgefährlich. Aber eine sinnvolle Alternative dazu gibt es leider
nicht.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post