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WAZ: Mehr Lehrstellen

Archivmeldung vom 14.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mehr Lehrstellen als Bewerber - eine schöne Nachricht. Doch die Wirtschaftslobby sollte sich nicht zu sehr feiern. Dass endlich mehr ausgebildet wird, ist auch der Not geschuldet, dass die Fachkräfte bereits knapp werden.

Und die Einsicht, selbst für qualifizierten Nachwuchs sorgen zu müssen, hat vor allem große Unternehmen reichlich spät ereilt. Die Versäumnisse der vergangenen zehn Jahre werden viele Branchen noch lange zu spüren bekommen. Der Trendwende, wenn es denn eine sein sollte, steht ein nicht mehr abwendbarer Verlust erfahrener Fachkräfte gegenüber, die in Rente gehen. Will die deutsche Wirtschaft den drohenden Mangel an Fachkräften und damit an Wettbewerbsfähigkeit noch verhindern, muss sie auf Jahre hinaus deutlich mehr ausbilden. Nur wird der Wille allein leider nicht mehr reichen. Denn träge reagiert nicht nur das Ausbildungssystem. Dass auch eine bessere Schulpolitik erst langfristig wirkt, wissen die Betriebe nur zu gut. Schon heute fehlen geeignete Bewerber, weshalb viele von den schönen neuen Stellen unbesetzt bleiben werden. Noch in Feierlaune?

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Stefan Schulte)

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