Rheinische Post: Jetzt Horstmann
Archivmeldung vom 02.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer will es Politikern verübeln, dass sie in die Wirtschaft wechseln? Dort können sie richtig Geld verdienen. Gewiss: Die Abgeordnetendiäten und Ministerbezüge sind nicht von Pappe; gemessen an normalen Einkommen muten sie geradezu üppig an.
Doch wenn man den
Zeitaufwand bedenkt, der in der Regel mit dem politischen Amt
verbunden ist, relativieren sich die Summen deutlich.
Nun wechselt also auch Nordrhein-Westfalens Ex-Minister Horstmann -
wie Ex-Bundeskanzler Schröder - zu einem Energieriesen. In seiner
Zeit als Energieminister hat er mächtig Wind gegen die Atomkraft
gemacht. Diese Ansicht wird er in neuer Funktion wohl kaum ungebremst
vertreten. Als Verfechter des subventionierten Steinkohlebergbaus
hingegen braucht er sich nicht zu verbiegen.
Man wird jetzt darauf achten müssen, wie lange der SPD-Politiker noch
im Landtag bleibt. Die Mischung aus relativ frischem Amtswissen als
Minister und parlamentarischer Mitentscheidung einerseits sowie
Industrielobby andererseits riecht reichlich streng. Die sauberste
Lösung wäre deshalb der sofortige Mandatsverzicht gewesen. Der
CDU-Politiker Reck hat sich ein halbes Jahr Zeit gelassen. Mehr darf
es bei Horstmann keinesfalls sein.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post