Westfalenpost: Wie die Schildbürger Dresdens unrühmlicher Brückenkampf
Archivmeldung vom 16.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittStellen Sie sich einmal vor, die Stadt Iserlohn gehörte in den erlauchten Kreis der Weltkulturerbe-Träger. Wohl kaum hätte man sich dort weiland entschlossen, eine Autobahnbrücke quer über den schmucken Seilersee zu spannen und somit das Panorama nachhaltig zu verschandeln.
Entsprechendes droht nun dem schönen Dresden, und allmählich beginnt
es vielleicht doch der brücken-vernarrten Bürgerschaft zu dämmern,
welch unrühmliche Werbung eine Aberkennung des Welterbe-Titels
bedeuten würde. Bundestagsvizepräsident Thierse hat Recht, wenn er
darauf hinweist, dass Dresden nicht durch seine tollen Straßen,
sondern wegen seiner historisch gewachsenen (und wieder mit
weltweiten Spenden aufgebauten) Architektur in idealer
Landschaftseinbettung berühmt geworden ist. Schon mittelfristig kann
sich der Dresdner Brückenbau zu einem Schildbürgerstreich erster Güte
entwickeln. Vielleicht sollten die Sachsen einmal eine kurze
Dienstreise nach Iserlohn machen.
Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost