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WAZ: Der Staat steht in der Schuld - Kommentar zum Behördenversagen in der Einwanderungsflut

Archivmeldung vom 21.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Als 2015 rund eine Million Menschen nach Deutschland einwandernten, waren es die Städte und ihre Bürger, die mit bemerkenswertem Einsatz die Unterbringung und Betreuung der Einwanderer ermöglichten. Es waren die Städte, die oft innerhalb von Stunden Turnhallen freiräumen mussten, weil Landesbehörden Menschen zu schnell weiterschickten. Es waren die Ehrenamtlichen, die Deutsch unterrichten, lange bevor der Bund dazu kam. Und sie waren es auch, die von Amt zu Amt eilten, weil es keine zentralen Anlaufstellen gab.

Zwei Jahre später sind die Einwandererzahlen zurückgegangen. Der Bürger darf da erwarten, dass Bund und Land diese Auszeit nutzen, um aus den chaotischen Zuständen zu lernen. Doch das Bild, das die Stiftung Mercator zeichnet, ist keines von Effizienz: Da variiert je nach Status im Asylprozess, welche Behörde für die Gesundheitskarte eines Einwanderers zuständig ist. Da müssen Migranten monatelang auf Prüfung ihrer Zeugnisse warten, weil die eine zuständige Behörde unterbesetzt ist.

Die Verantwortlichen sind es auch den Helfern von 2015 schuldig, Strukturen so zu verbessern, dass sich der Ausnahmezustand von damals nicht wiederholt.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots) von Stephanie Weltmann

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