Lausitzer Rundschau: Die Bahn und das überfällige Angebot an die Lokführer
Archivmeldung vom 19.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMehr als 74,83 Millionen Euro Schaden hat der Streik der Lokführer bisher angerichtet. Bahnkunden sind zunehmend verärgert. Experten warnen, dass der Übergang zu einem unbefristeten Streik Milliarden kosten könnte. Die Wirtschaft drängt auf Konfliktbeseitigung, um den Aufschwung nicht aufs Spiel zu setzen. Und die Politik mahnt die Tarifpartner seit Wochen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Gelingt dies jetzt tatsächlich?
Sollten Hartmut Mehdorn und der Bahnvorstand endlich von ihrem hohen
Ross heruntersteigen, um mit der Lokführergewerkschaft GDL darüber zu
verhandeln, worum es seit Monaten geht: um einen eigenständigen
Tarifvertrag? Die Zeit, da der Bahnchef eine Nebelkerze nach der
anderen geworfen hat, um eigene Fehler zu kaschieren, wäre dann
endlich vorbei. Wer glaubt schon noch, dass es in dem Konflikt um 31
Prozent mehr Lohn geht? Mehdorn war von Anfang an die
Eigenständigkeit der GDL ein Dorn im Auge. Ihm war auch bewusst, dass
der hohe Organisationsgrad der GDL im Osten von 90 Prozent ein
Ergebnis verfehlter Bahn-Politik ist. Verbeamtungen von Lokführern
wie im Westen, die dann nicht streiken dürfen, hat es nach 1990 im
Osten nicht gegeben. Die Lokführer hierzulande wurden nahezu in eine
eigene Interessenvertretung getrieben. Die Bahn hat sich das heutige
Chaos auf der Schiene, zumindest im Osten, selbst organisiert. Um den
Konflikt zu lösen, ist dem Bahnchef nicht mehr als ein Bettelbrief an
die Kanzlerin eingefallen. Sogar die Chance der Rehabilitation hat er
gestern ausgelassen: GDL-Chef Manfred Schell musste sich bei "Anne
Will" mit Bahn-Personalvorstand Margret Suckale streiten. Der
Bahnchef hatte gekniffen
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau