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Mittelbayerische Zeitung: zu Bayern/Koalitionen/SPD/Freie Wähler

Archivmeldung vom 12.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist das Liebeswerben um einen bereits Eroberten: SPD-Spitzenkandidat Christian Ude umschmeichelt mit Hubert Aiwanger einen Koalitionspartner, der sein Ja-Wort einzig aus taktischen Gründen zurückhält. Längst hat er Ude signalisiert, das ein Regierungswechsel ganz nach seinem Geschmack ist. Offen schwärmt er von der Verlässlichkeit des OB. Die Chemie zwischen den "Blutsverwandten" stimmt.

Wichtigstes Indiz dafür, dass sich die beiden im Grunde einig sind: Udes verblüffende Gelassenheit, die sich nicht damit erklären lässt, dass er durch Jahrzehnte im Politikbetrieb gestählt ist. Denn von den Freien Wählern hängt alles ab. Das Projekt "Wechsel in Bayern" wäre nur ein Luftschloss, wenn Aiwangers Tür der CSU weit offen stünde. Doch Ude muss sich offenkundig nicht fürchten. Er spöttelt lieber: Aiwanger erfülle einen Erziehungsauftrag. Er diszipliniere die CSU. CSU-Chef Horst Seehofer durchschaut das Spiel. Mehrfach hat er versucht, Aiwanger festzunageln. Sobald das Dreierbündnis offiziell ist, könnte die Abteilung Attacke der CSU zuschlagen und Aiwanger unter Druck setzen. Schließlich gibt es viele Freie Wähler, die ein Bündnis mit Rot-Grün skeptisch sehen. Doch bisher hat Seehofer den Hebel nicht gefunden, der Aiwangers kokette Alles-ist-möglich-Strategie torpediert.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)

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