Standpunkte: Der große und der kleine Gaskrieg - Was Deutschland und Palästina gemeinsam haben
Archivmeldung vom 27.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttInzwischen dürfte sich herumgesprochen haben, dass, würde NordStream2 realisiert werden wie geplant, wären die Gaspreise auf Jahrzehnte hinaus niedrig und stabil (1). Das hätte nur einen Nachteil: Die USA könnten ihr teures und umweltschädliches Frackinggas nicht mehr verkaufen. Also erpressen sie Deutschland und drohen mit einem Wirtschaftskrieg, sollten wir auf dem ursprünglichen Projekt von NordStream2 festhalten. Alles natürlich nur zu unserem Besten.
Denn Gas aus den USA ist Freiheitsgas, während Gas aus Russland böses Agressorgas ist. Weshalb die Bundesregierung versucht, eine Appeasement-Politik zu betreiben, indem es "Schutzgelder" bezahlt, in Form von Gas-Abnahmeerklärungen (7), von Steuersubventionen und gesetzlichen Regelungen, welche das Gas künstlich verteuern, damit der Verbraucher die höheren US-Gaspreise finanziert (2). Den wenigsten Deutschen ist aber bewusst, dass ein ähnliches Spiel zwischen Israel und Palästina abläuft. Während die USA versuchen Deutschland zu zwingen ihr Gas zu kaufen, tut Israel das Gleiche mit Palästina, allerdings zum Teil auch auf Kosten des deutschen Steuerzahlers.
Kaum jemand weiß, dass Palästina sich längst hätte zu einer Art »Klein Dubai« entwickeln können, da es über Gasvorkommen vor der Küste verfügt, welche es dem kleinen Land ermöglicht hätten, von Hilfsgeldern, sprich Steuergeldern der EU-Bürger, unabhängig zu werden, und einen bescheidenen Wohlstand aufzubauen. Aber ähnlich wie im Fall von NordStream2 spielen Erpressung, Drohungen und Gewaltandrohungen die entscheidende Rolle, warum das nicht der Fall ist. Nur drohen hier nicht die USA direkt, sondern ihr Schützling Israel. Ägypten und Jordanien begannen mit dem Import erster Schiffsladungen von Gas aus Israel im Januar 2020. Was die Palästinenser verrückt macht, weil ihnen nach wie vor das Recht verweigert wird, ihr Recht auf Gasbohrungen vor der Küste von Gaza wahrzunehmen.
Derweil begann Israel am 1. Januar mit der Lieferung von Gas aus seinen Feldern vor der Küste am 1. Januar 2020 an Ägypten und Jordanien. Was in Jordanien zu erheblichen Demonstrationen gegen diese Lieferungen führte. The New Arab schrieb am 17. Januar über die Beweggründe der Demonstrationen:
"Die Jordanier gingen auf die Straße, um ihre Ablehnung der Nutzung von Energie, die »aus dem besetzten Palästina gestohlen« wurde, zum Ausdruck zu bringen, während andere die Normalisierung der Beziehungen zu Israel anführten." (3)
Was hinter den zunehmenden Protesten gegen die Gaslieferungen Israels an arabische Länder steckt, hatte im Oktober 2019 schon Mondoweiss erklärt...weiterlesen hier: https://kenfm.de/standpunkte-%e2%80%a...
Quelle: KenFM von Jochen Mitschka