Rheinische Post: Steinmeiers Rolle
Archivmeldung vom 14.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittViel Rauch steigt um den BND-Untersuchungsausschuss auf. Besonders heute, wenn sich die Außenminister Joschka Fischer und Frank-Walter Steinmeier den Fragen stellen. Aber wie viel Feuer ist dahinter? Brennt für Steinmeier etwas an?
Zunächst der Kern: Bewohner Deutschlands sind monate- und
jahrelang vom US-Geheimdienst verschleppt worden, ohne dass die
rot-grüne Bundesregierung sich für ihre Freilassung einsetzte. Damit
liegt die Verantwortung Steinmeiers als damaliger
Geheimdienstkoordinator auf dem Tisch. So erklärt sich auch das
Lavieren hinter verschlossenen Türen, wann der Zeuge wozu befragt
werden darf, soll, muss. Man kann sich fast darauf verlassen: Wenn's
heute brisant für Steinmeier wird, dürfte die Antwort entweder ins
nächste Jahr vertagt oder in eine nichtöffentliche Sitzung verschoben
werden.
Denn die überwiegende Interessenlage lädt zum Werfen von Nebelkerzen ein: Union und SPD wollen ihren Außenminister nicht beschädigen, die Grünen ihre Außenpolitik nicht in Frage stellen. Die just am Vorabend der Befragung aufgetauchten bemerkenswerten Aktenvermerke aus rot-grüner Zeit zeigen jedoch: Da müssen Steinmeier & Co. jetzt durch - je schneller und offener, desto besser.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post