Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Partikelfiltern
Archivmeldung vom 24.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuf Besitzer von Diesel-Fahrzeugen wurde noch vor einigen Monaten fast hysterisch mit Fingern gezeigt, sie wurden als üble Luftverschmutzer bezeichnet, die Sachlichkeit blieb auf der Strecke. Dabei ist es völlig unstrittig, dass die gefährlichen Rußpartikel aus den Diesel-Abgasen möglichst gut herausgefiltert werden müssen.
Auf Besitzer von Diesel-Fahrzeugen wurde noch vor
einigen Monaten fast hysterisch mit Fingern gezeigt, sie wurden als
üble Luftverschmutzer bezeichnet, die Sachlichkeit blieb auf der
Strecke. Dabei ist es völlig unstrittig, dass die gefährlichen
Rußpartikel aus den Diesel-Abgasen möglichst gut herausgefiltert
werden müssen. Doch politische Aufregung und Aktionismus haben in
diesem Fall mehr geschadet als geholfen. So griffen viele
verunsicherte Autofahrer zur billigsten Lösung, um möglichst schnell
den Ruf des Umweltverschmutzers los zu werden - und bei der
Gelegenheit auch noch staatliche Förderungen zu kassieren. Die
Aufregung hatte aber ganz offensichtlich auch die Hersteller von
Partikelfiltern und selbst die zuständigen Ministerien erfasst. Die
einen wollten schnell auf den Markt kommen, um vom Geschäft mit dem
Umweltschutz zu profitieren. Und die Fachleute in den Ministerien
mussten flott Richtlinien für Filter erarbeiten, damit die Minister
politisch punkten konnten. In dieser Eile ist wohl bei allen
Beteiligten einiges schief gelaufen. Und die Dummen sind wieder
einmal die Autofahrer, die im günstigsten Fall ihre Zeit in der
Werkstatt zubringen müssen. Ob auch Kosten an den Diesel-Fahrern
hängen bleiben, ist noch unklar. Peinlich ist das Verhalten des
Umweltbundesamtes. Es bedurfte erst eines Gerichtsurteils, damit
diese Behörde der Umwelthilfe Messdaten zu Partikelfiltern zur
Verfügung stellt. In einer Zeit, in der selbst EU-Behörden immer mehr
Akten offenlegen müssen und in der Politik ständig von Transparenz
gesprochen wird, kann dies nur als bewusstes Vertuschen von Fehlern
interpretiert werden.
Quelle: Pressemitteilung Allgemeine Zeitung Mainz