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Südwest Presse: Kommentar zu Energie

Archivmeldung vom 13.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Etwas anderes war ja wohl nicht zu erwarten: Kaum hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sein Konzept vorgelegt, wie er die Vorgaben des Kyoto-Protokolls zur Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen umsetzen will, schon schwadroniert die Energiebranche über höhere Strompreise.

Doch genau so kann es nicht laufen. Die Ex-Monopolisten aus der Strombranche sind statt dessen in der Pflicht, ihre Milliardenprofite in den Bau von deutlich schadstoffärmeren Kraftwerken zu stecken. Diese pressen sie der Kundschaft seit Jahr und Tag ab. Dazu halten die Konzerne die Produktion von elektrischer Energie absichtsvoll so knapp, dass sich an der Strombörse in Leipzig nach den Regeln von Angebot und Nachfrage eine stabile Preisexplosion einstellt.
Dass die Energiebranche ein windiges Spiel treibt, wird auch dadurch nicht besser, dass sie auch noch ganz ungeniert auf das kurze Gedächtnis des Publikums spekuliert. Es ist gerade mal zwei Wochen her, dass die Chefs der großen Vier, Eon, RWE, ENBW und Vattenfall, die etwa vier Fünftel der deutschen Stromproduktion unter sich ausmachen, bei Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Energiegipfel großzügig Kraftwerksinvestitionen in zweistelliger Milliardenhöhe ankündigten. Je schneller sie umgesetzt werden, desto einfacher lassen sich die verschärften Klimaschutzvorgaben wegstecken.

Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse

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