Lausitzer Rundschau: Polizei-Computerspiel für Kinder
Archivmeldung vom 08.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPrinzipiell ist der Mensch gut. Nur sein Umfeld ist schlecht, wenn er Pech hat. Und die Summe der Erfahrungen, der Niederlagen und Erfolge, das ist er dann, der Mensch. Darum können positive Einflüsse gar nicht früh genug anfangen. Da sind sich Eltern, Lehrer und Polizei einig.
Kinder über ein Computerspiel
anzusprechen, über ein Medium, das sie gern nutzen, ist ein guter
Weg. Allerdings haben Polizisten und Pädagogen mit Luka und das
geheimnisvolle Silberpferd eine Ideal-Welt entworfen, in der Fairness
und Ruhe gegen Gewaltbereitschaft siegen. Möglich, dass die
Spiel-Strategien zur Deeskalation auch im wirklichen Leben greifen.
Was aber, wenn das Gegenüber immun gegen gewaltfreie Lösungen ist und
Fäuste sprechen lässt? Dann gibt es eine weitere enttäuschende
Erfahrung. Und dann ist es wichtig, dass auch die Erwachsenen darauf
reagieren und Rückenhalt geben. Ein Computerspiel kann Anregung sein,
aber nie die Vorbildwirkung der Großen auf die Kleinen ersetzen. Wenn
der Vater in Herzberg eine ausländerfeindliche Parole nicht
unwidersprochen lässt; wenn die Mutter in Spremberg Position gegen
eine Paintball- Anlage bezieht, in der zum Spaß geschossen wird; wenn
der Lehrer in Hoyerswerda nicht wegguckt, weil sich richtige Jungs
auch mal prügeln müssen, dann wird irgendwann auch der Nachwuchs
daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Als Summe seiner Erfahrungen.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau