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Rheinische Post: Lufthansa: Streik der Funktionäre

Archivmeldung vom 28.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Verdi macht sich dieser Tage keine Freunde. Zu tausenden stehen die Lufthansa-Passagiere heute an den Flughäfen und müssen zusehen, wo sie bleiben. Verdi macht ihre Tickets auf unbestimmte Zeit zu Lotto-Scheinen. Bei diesem Lotto kann man aber nur verlieren: die Kunden ihre Flieger, die Lufthansa ihre Kunden - und Verdi selbst den guten Ruf.

Denn kaum jemand hat Verständnis für das, was die Gewerkschaft da verlangt: 9,8 Prozent mehr Lohn. Als hätte die Luftfahrt soeben das Gelddrucken erfunden. Das Gegenteil ist der Fall. Seit Anfang des Jahres sind weltweit mehrere Dutzend Fluggesellschaften Konkurs gegangen. Die extremen Preise für Benzin haben die internationale Luftfahrt in die tiefste Krise seit dem Terrorjahr 2001 gestürzt. Zudem zwingen Überkapazitäten am Himmel die Airlines in einen erbarmungslosen Verdrängungswettbewerb. Selbst die boomende Stahlbranche hat sich auf 5,2 Prozent geeinigt. Wie sollen da in der Luftfahrt 9,8 Prozent möglich sein? Viel mehr als die 6,7 Prozent, die die Lufthansa angeboten hat, sind einfach nicht drin. Der Grund, warum Verdi sich trotzdem verkämpft, ist ein anderer. Sie steht bei der Lufthansa in Konkurrenz zu zwei anderen Gewerkschaften: Cockpit (Piloten) und Ufo (Flugbegleiter). Deren Mitgliedern wollen die Verdi-Funktionäre imponieren.

Quelle: Rheinische Post (von Thomas Reisener)

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