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Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Doping-Verdacht im Biathlon

Archivmeldung vom 25.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach der Wende hatte man sich das bei den westdeutschen Sportverbänden so schön ausgemalt: Man nehme Athleten und Trainer der Ex-DDR, schaue genauso wenig hin wie im Westen und bald würde Deutschland die führende Weltmacht wenigstens in der Leibesertüchtigung werden.

Doch die partielle Blindheit in Sachen Doping und auch Stasiverbindungen bekommen die neuen gesamtdeutschen Sportfunktionäre jetzt zu Recht um die Ohren gehauen. Da ist der Fall Ingo Steuer (Stasi-IM), da sind die Dopingvorwürfe gegen Werner Goldmann (Leichtathletik) und Frank Ullrich (Biathlon). Und was macht der Deutsche Skiverband? Er sät erstmal Zweifel an den Belastungszeugen. Um das hier noch einmal klar zu formulieren: In der DDR wurde flächendeckend gedopt - staatlich angeordnet, von den Trainern verordnet und von den Ärzten verabreicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die besten Trainer und Athleten diesem System nicht unterwerfen mussten, ist nicht existent. Viele Athleten setzen auf die Schlussstrich-Mentalität: Das war früher, das kommt nicht wieder. Mag' sein. Doch für die aktuellen Diskussionen dürfen sie sich bei den Verbänden bedanken, die zwei Jahrzehnte das Drei-Affen-Prinzip (nichts sehen, nichts hören, nichts sagen) hoch hielten. Es ist Zeit, dass die Wahrheit auf den Tisch kommt. Der Sport sollte dazu endlich den Startschuss geben.

Quelle: Westfalen-Blatt

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