Neue OZ: Eine Frechheit
Archivmeldung vom 20.06.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Nachricht aus Brasilien ist eine Ohrfeige für alle, die ernsthaft um Ressourcen- und Umweltschutz bemüht sind. Im Hauruckverfahren haben die Delegationen, wie leider schon so oft bei derartigen Mammut-Konferenzen, ein nichtssagendes Abschlussdokument verabschiedet. Konkrete Ziele? Verbindliche Zusagen? Schutz der Meere? Maßnahmen zu mehr sozialer Gerechtigkeit? Alles Fehlanzeige.
Eine Frechheit ist überdies, dass die Minister und Staatenlenker, die erst noch in Rio eintreffen und eigentlich noch verhandeln wollten, als Statisten düpiert werden. Da die Abschlusserklärung keine offenen Punkte erwähnt, sind die Politiker zum Unterzeichnen verdammt. Einzelne Staatengruppen wie die G 77 oder die EU könnten nur noch eigene Resolutionen einbringen. Das Rio-Fiasko wäre komplett.
Das Desaster erinnert an das Scheitern der Klimakonferenz von Kopenhagen im Jahr 2009. Die Erwartungen an den Rio-Gipfel waren zwar von vornherein gering; dass es zu einem Kopenhagen II würde, hätte aber kaum jemand erwartet. Immer klarer wird: Die Vereinten Nationen sind nicht mehr die richtige Plattform für die Zukunftsfragen der Welt.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)