Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Fall der unwirksamen Ruß-Filtern
Archivmeldung vom 24.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZigtausende Besitzer von Diesel-Pkw haben das Werben der Umweltpolitiker erhört, einen Rußfilter in ihren Wagen einbauen lassen. Mindestens 40000 von ihnen sehen sich jetzt getäuscht: Die Filter der Hersteller GAT, Tenneco und Bosal zeigen nicht genug Wirkung, gegen GAT gibt es sogar Betrugsvorwürfe.
Das ist schlimm genug. Noch schlimmer aber ist die Tatsache, dass
die Behörden viel zu lange untätig zugeschaut haben. Schon vor mehr
als einem halben Jahr gaben Umweltschützer Hinweise auf den
Filter-Schmu, erhoben sogar Untätigkeitsklage. Doch Umweltbundesamt,
Umweltministerium und Kraftfahrtbundesamt ließen sich nicht aus ihrem
Tiefschlaf wecken.
Die aberwitzigen Folgen: Autobesitzer erhalten vorerst weiterhin
ihre Steuervergünstigung, obwohl sie die Umwelt kaum weniger belasten
als zuvor. Ob der Steuerbonus bleibt, ist jedoch unkalkulierbar. Und
damit nicht genug: Zwar müssen die Filter von Rechts wegen
ausgetauscht werden, doch gibt es noch nicht von allen Herstellern
wirksamen Ersatz. Und die Kosten? Nur ein Teil der Werkstätten hat
eine Übernahmegarantie abgegeben. Im günstigsten Fall stehen den
Autobesitzern Laufereien bevor, im schlechtesten Streitigkeiten und
hohe Kosten.
Aufgeschreckt durch die öffentliche Kritik versprechen die Behörden
nun eine Lösung, die Autobesitzer nicht belasten soll. Hoffentlich
liegt die nicht erst wieder in einem halben Jahr vor.
Quelle: Pressemitteilung Westfalen-Blatt