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"Neue Presse" (Hannover) zu VW/Porsche

Archivmeldung vom 24.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nachdem sich die Gewitterwolken verzogen haben und die Tränen der Porsche-Chefs getrocknet waren, wird eitel Sonnenschein verbreitet. Die Botschaft ist klar: Nach dem Zwist der Porsche-Piëch-Dynastie, nach dem Fernduell zweier Betriebsratsvorsitzender und zweier Ministerpräsidenten soll es nur noch Sieger geben.

Der Porsche-Motor brummt künftig integriert in der VW-Karosse, der Sportwagenhersteller bleibt Stuttgart-Zuffenhausen treu, Gewerkschafter und Politiker haben sich wieder lieb. Und Wendelin Wiedeking spendet weit mehr als die Hälfte seiner 50-Millionen-Abfindung wohltätigen Zwecken. Welch ein harmonisches Bild. Wir sehen eine Inszenierung, die die Wochen der Selbstzerfleischung vergessen machen soll. Dabei ist es nur eine Frage der Zeit, bis es wieder knallt. Nur mit einem Machtwort hat IG-Metall-Chef Huber den Hickhack zwischen VW-Betriebsratschef Osterloh und seinem schwäbischen Gegenüber Hück beenden können, der zuvor mit der Besetzung der Porsche-Werke gedroht hatte. Schwer vorstellbar, dass sich dieser Mann integrieren lässt. Sand im Getriebe auch bei der CDU. Während Ministerpräsident Wulff die Übernahme feiert, bleibt sein Stuttgarter Parteifreund Oettinger blass und beschädigt zurück. Und die Eigentümerfamilie? Sie ist im eisernen Griff des unumstrittenen Patriarchen Ferdinand Piëch. Sollte er abtreten, drohen neue Konflikte. Ein überzeugendes Ende des Volkswagen-Porsche-Kampfes sieht anders aus. Er ist gestern lediglich in eine neue Phase eingetreten.

Quelle: Neue Presse Hannover

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