WAZ: Das Ringen um Opel - Rasch entscheiden
Archivmeldung vom 14.08.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJa, richtig, es ist wieder nur einer von mittlerweile unzähligen Schritten auf dem Weg in die Opel-Zukunft. Aber einer von den größeren. Der deutsche Wunschpartner Magna hatte mit der russischen Sberbank einen schweren Stand in den Staaten.
Den Amerikanern war es nicht geheuer, ihre Patente in russische Hände zu legen. Eine belgische Tochter des US-Finanzinvestors Ripplewood schien ihnen die sichere Variante. Nun herrscht immerhin Chancengleichheit. Es liegen zwei Verträge vor, von denen einer unterschrieben werden muss. Die Entscheidung muss schnell fallen. Jeder Tag der Ungewissheit zehrt nicht nur an den Nerven der Opelaner, sondern auch am Ruf der Marke und damit ihren Überlebenschancen. Dass sich Betriebsräte und Gewerkschaft so eindeutig für Magna aussprechen, ist durchaus bemerkenswert. Sie werden es nicht leicht haben mit Magna. Die Österreicher gelten nicht gerade als Freunde der betrieblichen Mitbestimmung, schon gar nicht der deutschen Prägung. Dass sich die Arbeitnehmervertreter darauf einlassen wollen, sagt mehr über ihre Abneigung gegen den Finanzinvestor als alle Kommentare. Sie glauben schlicht nicht, dass Ripplewood Großes mit Opel vorhat.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung