BERLINER MORGENPOST zum Fall Amri: Aufklärung ist Pflicht
Archivmeldung vom 18.05.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttWer jetzt noch meint, die Aufarbeitung des Behördenhandelns im Fall des Attentäters vom Breitscheidplatz, Anis Amri, erfordere keinen Untersuchungsausschuss, dem ist nicht mehr zu helfen. Denn seit Mittwoch steht der Verdacht im Raum, dass Beamte des Berliner Landeskriminalamtes bewusst versucht haben, ein folgenschweres Versäumnis zu vertuschen. Dass sie Urkunden fälschten. Dass sie sich der Strafvereitelung im Amt schuldig gemacht haben.
Es geht um mutmaßlich absichtsvolle Vertuschung. Solche Vorwürfe gehören aufgeklärt - und zwar von unseren Volksvertretern. Das Vertrauen in die Berliner Polizei ist angesichts des mutmaßlichen Skandals erheblich beschädigt.
Innensenator Andreas Geisel ist daher gefordert, das verloren gegangene Vertrauen wiederherzustellen. Und die Volksvertreter müssen die Aufklärung endlich selbst in die Hand nehmen. Sonst verlieren auch sie ihre Glaubwürdigkeit.
Quelle: BERLINER MORGENPOST (ots) von Ulrich Kraetzer