Neue OZ: Kommentar zur Asse
Archivmeldung vom 16.01.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Hiobsbotschaften von der Asse reißen nicht ab. Zwar haben zu Neujahr Betreiber und Aufsicht gewechselt, doch statt Entspannung gibt es erneut Unruhe und Sorge.
Dass eine Kammer mit 6000 Fässern Atommüll akut einzustürzen droht, was einen kaum noch beherrschbaren Wassereinbruch im einstigen Bergwerk zur Folge haben könnte, ist dramatisch. Man kann nur hoffen, dass sich diese Gefahr kurzfristig abwenden lässt.
Aber auch wenn alles glimpflich ausgehen sollte, bleibt für das jetzt an den Tag gelegte Informationsgebaren nur Kopfschütteln übrig. Das beginnt beim gerade frisch bestellten Betreiber Bundesamt für Strahlenschutz. Anstatt die Öffentlichkeit offensiv aufzuklären, stellte die Behörde jetzt nur eine Erklärung für diejenigen ins Internet, die zufällig mal auf der Homepage nachschauen. So weckt man den Verdacht, etwas herunterspielen zu wollen.
Noch unglaublicher wirkt allerdings, was sich im Umweltministerium abgespielt hat. Da wusste man seit Anfang Dezember über die Entwicklung in der Asse Bescheid, doch der eigene Minister blieb offenkundig ahnungslos und bot dann gestern das Schauspiel, sich in Gegenwart von Journalisten bei den Strahlenschützern in Salzgitter per Handy über mangelnde Information zu beschweren. Wie peinlich!
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung