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WAZ: Schalker Herzblut statt Kalkül

Archivmeldung vom 03.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei Geld, heißt es, höre die Freundschaft auf. Fußball-Bundesligist Schalke 04 dreht diese Erfahrung nun um: Wahre Freundschaft, diese Botschaft geht von der neuen Fan-Anleihe des Clubs aus, fängt dort an, wo die Anhänger ihrem - übrigens selbstverschuldet - in finanzielle Not geratenen Verein Geld geben, ohne groß zu fragen, ob sie es je wiedersehen werden.

Mag die jährliche Verzinsung der Anleihe, die in Stückelungen von 100, 500 und 1904 Euro auf den Markt gekommen ist, in Höhe von 5,5 Prozent angesichts der derzeit marktüblichen Zinsen auch eine überdurchschnittliche Rendite versprechen - sie relativiert sich durch das gegenüber einem normalen Bankgeschäft deutlich erhöhte Risiko.

Doch daraus machen die Schalker Verantwortlichen auch keinen Hehl. Wenn man denn ihre Kommentare zur Herausgabe der Anleihe richtig interpretiert, wohlgemerkt. Nicht umsonst wird die Anleihe als "hochwertige Schmuckurkunde hinter Glas" angeboten.

Eine Geldanlage als Fanartikel: Anders als bei den Machern des Clubs ist bei den Anhängern Herzblut statt Kalkül gefragt.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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