Lausitzer Rundschau zu: Regionaler Arbeitsmarkt ohne belastbare Daten
Archivmeldung vom 03.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas also ist die Konsequenz aus dem, was vor über drei Jahren als Vermittlungsskandal der Bundesagentur für Arbeit Furore machte: Das exakte Ausmaß der Arbeitslosigkeit ist in einem Dickicht aus nicht abgestimmter Software, unterschiedlichen Zählweisen und mangelnder Einsicht in die Notwendigkeit von Statistiken nicht mehr erkennbar.
Und die Zahl der Vermittlungen kann
nicht einmal mehr mit Vorsicht genossen werden, weil es sie schlicht
nicht gibt. Dieser Zustand ist ein Hohn und eine Katastrophe
zugleich. Ein Hohn ist er, weil Transparenz und Wettbewerb – durch
die hinzu gekommenen eigenverantwortlichen Kommunen – den Weg aus der
Misere weisen sollten. Ohne vergleichbare Zahlen aber ist nicht nur
jede Kontrolle unmöglich. Auch die beste Praxis, die sich im
Wettstreit von Agentur und Options-Kommune um die erfolgreichste
Arbeitsmarktpolitik zeigen sollte, kann nicht identifiziert werden.
Der fahrlässige Umgang mit den Zahlen hat darüber hinaus das Zeug, zu
einer echten Katastrophe zu werden. Fast jeder Fördermittelantrag,
den Lausitzer Akteure in Potsdam, Dresden, Berlin oder Brüssel
stellen, ist auf verlässliche Arbeitsmarktdaten angewiesen. Sie sind
ein entscheidendes Indiz für die Notwendigkeit, der Region kräftig
unter die Arme zu greifen. Wenn derart belastbare Daten aber nicht
existieren, gibt es sicher genügend andere Antragsteller, die gern
ihre Hand aufhalten. Im Interesse der Region müssen die
Options-Kreise das Statistikproblem endlich ernst nehmen. Viele von
ihnen sind mit dem Anspruch gestartet, der Bundesbehörde mal zu
zeigen, wie Arbeitsmarktpolitik richtig geht. Da kann es doch nicht
sein, dass sie schon beim Zählen scheitern.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau