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Rheinische Post: Putins Coup

Archivmeldung vom 09.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit seinem Vorschlag, die Amerikaner sollten gemeinsam mit den Russen eine Radarstation in Aserbaidschan für ihre Raketenabwehr nutzen, hat der Kremlchef US-Präsident George W. Bush gründlich überrumpelt.

Dabei weiß Putin genau: In der Praxis ist sein Vorschlag nicht umsetzbar. Wären die Amerikaner daran interessiert, Elemente ihres Raketenschildes in Aserbaidschan zu stationieren, hätten sie das bei ihren guten Beziehungen zu der Kaukasusrepublik längst eingefädelt. Doch die Nachbarschaft zum Iran ließe einen solchen Schritt als Provokation erscheinen. Zudem fehlt Washington für eine Kooperation mit Moskau das Vertrauen zu den russischen Militärs. Drittens werden die Amerikaner nicht nur aus strategischen, sondern auch aus politischen Erwägungen ihr Vorhaben nicht aufgeben, in den ehemaligen Ostblock-Ländern Polen und Tschechien einen Teil des Raketenschirms aufzustellen. Nun sind die Amerikaner am Zuge: Lehnen sie den Vorschlag ab, kann Putin wieder zur Rhetorik des Kalten Krieges zurückkehren. Zeigt Bush Interesse, beharrt aber gleichzeitig auf der Raketenabwehr in Osteuropa, wird der Kremlchef sein altes Lied anstimmen: Russland streckt seine Hand aus, aber den Partnern im Westen ist eben nicht zu trauen.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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