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Rheinische Post: Unwürdige Pflege

Archivmeldung vom 11.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eine alte Dame liegt im Bett im Zimmer ihres Pflegheims. Draußen ist es heiß, die Seniorin hat Durst. Doch sie ist schwer an Alzheimer erkrankt, kann nicht mehr selbstständig nach der Schnabeltasse auf dem Beistelltisch greifen.

Nur alle zwei Stunden hat ein Pfleger Zeit, der Heimbewohnerin Wasser zu geben und ihr mit einem feuchten Tuch den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen. Situationen wie diese sind keine Ausnahme, sondern der Alltag in unseren Altenheimen. Viel zu wenig Personal muss sich um Senioren kümmern, die immer älter und immer hilfsbedürftiger werden. Die Rahmenbedingungen machen eine qualitativ hochwertige Pflege nicht möglich. Es ist beschämend, wie unwürdig alte und kranke Menschen im Jahr 2009 in den Einrichtungen unseres Landes dahinvegetieren. Jetzt wollen die katholischen Altenheime die Politik wachrütteln. Viele Einrichtungen haben den Eindruck, dass der Medizinische Dienst der Krankenkassen die Pflegedürftigkeit ihrer Bewohner bei der Begutachtung schönt, um Kosten zu sparen. Ein Vorwurf, den NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) schleunigst aufklären muss. Nicht, weil Wahlen anstehen - sondern aus christlicher Verantwortung.

Quelle: Rheinische Post (von Gerhard Voogt)

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