WAZ: Die Politik wollte es so
Archivmeldung vom 27.09.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSo viel ist klar: Die Kostenrechner bei RWE und den anderen Stromkonzernen haben sich gewiss nicht gegrämt, als sie die Börsenpreise für die Verschmutzungsrechte auf ihre Strompreise aufschlugen - obschon der Konzern die Zertifikate kostenlos zugeteilt bekam. Leicht verdientes Geld, kann man sagen, und zwar auf Kosten der Verbraucher.
Das ist nicht in Ordnung. Allerdings wollte die Politik genau dies:
die Preise erhöhen. Schließlich ist der Handel mit CO2-Zertifikaten
erfunden worden, um damit der Verschmutzung einen Preis zu geben.
Höhere Preise führen zu geringerer Nachfrage und/oder zu der
Entwicklung von effizienterer Stromproduktion. Ein Marktmechanismus
also, in dem wie im Markt üblich die Nachfrager die höheren Preise
bezahlen. Wer das will, darf jedenfalls nicht über steigende Preise
klagen.
Falsch war jedoch die kostenlose Zuteilung an die Stromkonzerne, die
einem Geschenk an die Aktionäre gleichkam. Ein Verkauf der
CO2-Zertifikate etwa über eine Auktion ist sehr viel gerechter und
sinnvoller.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung